Kerpen bleibt bunt! Unter diesem Motto gingen mehr als 2000 Menschen am Sonntag den 25.2.2024 in Kerpen auf die Strasse.

Mehr als 2000 Menschen nahmen an der Demonstration unter dem Motto „Nie wieder ist jetzt. Kerpen bleibt bunt. Wir in Kerpen gemeinsam für Demokratie, Vielfalt und Menschlichkeit“ teil. Es war ein starkes Zeichen nicht nur über Parteigrenzen hinweg. Organisiert wurde die Demonstration u.a. von Mitgliedern des ADFC, „hab8cht“ und „Vielfalt der Kulturen“.

Die Menschen zeigten Flagge für ein Zusammenleben in einer offenen Gesellschaft. Zusammenkünfte dieser Art geben Hoffnung, dass die unterschiedlichsten Menschen vereint sind im Wunsch nach einem gleichberechtigten Leben in einem demokratischen Deutschland und dafür streiten. Die Menge der Gleichgesinnten lässt uns die Ohnmacht überwinden, die uns überkommen kann wenn wir uns alleine den Feinden der Demokratie gegenüber wähnen. Gemeinsam können wir viel erreichen. Lasst uns die Kraft die uns die gemeinsame Zeit gegeben hat nutzen um gemeinsam aktiv zu werden im Sinne des Mottos der Demonstration.

hab8cht ruft alle auf sich im Rahmen ihrer Möglichkeiten auch über die Teilnahme an der Demo hinaus für eine demokratische Gesellschaft zu engagieren. Guckt doch einfach mal wer den Aufruf zur Demo unterstützt hat, vielleicht ist da ja auch was für euch dabei wo ihr euch zusammen mit anderen engagieren möchtet.

Falls Ihr bei hab8cht aktiv mitmachen wollten, meldet euch gerne über diese mail-Adresse: Arbeitstreffen_hab8cht@mailbox.org und wir laden euch zum nächsten Arbeitstreffen ein. Falls ihr hab8cht finanziell unterstützen wollt guckt doch mal hier. Mitgliedsanträge findet ihr hier

Unterstützt wurde die Demo u.a. von :

ADFC Rhein-Erft
Bund der Historischen Deutschen Schützenbruderschaften e.V. Bezirksverband Kerpen
CDU Stadtverband Kerpen
Die Linke Stadtverband Kerpen
Die Piraten Rhein-Erft
Die Vertrauensleute Verdi Kerpen
Gemeindereferentin Seelsorgebereich Kerpen Süd-West
Heimatfreunde Kerpen
Initiative Buirer für Buir
Interreligiöser Dialog Sindorf
Kath. Kirchengemeinde St. Martinus Seelsorgebereich Kerpen Süd-West
AWO Regionalverband Rhein-Erft & Euskirchen e.V.
Schloss Türnich Betriebsgesellschaft mbH
SPD Stadtverband Kerpen
Willi-Brand-Gesamtschule
UWG (Unabhängige Wähler Gemeinschaft) Kerpen
Bürger Bündnis Kerpen / Freie Wähler Kreisvorsitzender der Freien Wähler Rhein Erft
GIVE e.V.
hab8cht e.V.
Verein Vielfalt Der Kulturen Kerpen e.V.
Bündnis 90 / DIE GRÜNEN Ortsverband Kerpen
Kerpen gelingt gemeinsam
FDP-Stadtverband Kerpen
Der Paritätische Rhein-Erft-Kreis
Evangelische Kirchengemeinde Kerpen
Netzwerk 55 plus
Tennisclub Rot-Weiss Sindorf

Vielen Dank an alle, die zum Gelingen beigetragen haben.

Leben ohne Rassismus 2.0 Ausstellungseröffnung

Am Montag den 30.10.2023 fand in der Kapelle von Sankt Maria Königin in Kerpen Sindorf die Eröffnung der Ausstellung „Leben ohne Rassismus 2.0“ statt. Es gab musikalische und Redebeiträge.

Die Ausstellung wurde vom Runden Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Rhein-Erft-Kreis in den REK geholt. Dem Runden Tisch ist wichtig, dass all die diskriminierenden Phänomene als gesamtgesellschaftliche Herausforderung begriffen werden und nimmt mit seinen Aktionen und Analysen explizit auch die so genannte Mitte der Gesellschaft in den Blick, die nach aktuellen Studien eindeutig auch rassistische und diskriminierende Strukturen aufweist.

Neben der Sichtbarmachung institutioneller und struktureller Ungleichbehandlung möchte der Runde Tisch eigene diskriminierende Denkmuster und Strukturen in den Blick nehmen und diese offen und gemeinsam angehen. Es gilt sich aus happyland herauszubewegen wo nur die anderen Rassisten sind. Die von Rassismus nicht betroffenen sollten sich ihrer Privilegien bewusstwerden und die von Rassismus Betroffenen beim Runden Tisch Verbündete finden.

Die Ausstellung tourt noch bis Anfang 2024 durch den Rhein-Erft-Kreis und wird begleitet von einem umfangreichen Rahmenprogramm, aktuelle Informationen finden sich hier

Leben ohne Rassismus 2.0 Wanderausstellung

Fotoausstellung wandert durch den Rhein-Erft-Kreis

Rhein-Erft-Kreis Mit einer Ausstellung lädt der „Runde Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Rhein-Erft-Kreis“ Bürgerinnen und Bürger dazu ein, sich mit Rassismus und Ausgrenzung auseinanderzusetzen.

Auf 15 eindrücklichen Bildern werden in der Ausstellung „Leben ohne Rassismus 2.0“ Menschen porträtiert, die der Fotograf Gerardo Palacios Borjas in seinem Umfeld fotografiert hat. Über den Portraits steht jeweils ein kurzer Satz. „Was denkst Du, wenn du mich siehst“ oder „Wir sind nicht alle gleich, aber gleichwertig“ steht da beispielsweise. Die Fotos und Texte halten die Betrachtenden dazu an, in jedem Menschen das Individuum zu sehen und ihm oder ihr die gleiche Empathie und Offenheit entgegenzubringen wie allen anderen Menschen auch.

Die Wanderausstellung „Leben ohne Rassismus 2.0“ des „Bündnisses gegen Rassismus“ wird vom 14. Oktober an bis in den Januar 2024 an verschiedenen Orten im Rhein-Erft-Kreis zu sehen sein. Organisator ist der Runde Tisch gegen Rassismus, Antisemitismus und Diskriminierung im Rhein-Erft-Kreis, ein Zusammenschluss von haupt- und ehrenamtlich Engagierten gegen Rassismus. Den Mitgliedern der Initiative ist es wichtig, dass der einzelne Mensch im Fokus steht: „Es geht in der Ausstellung darum, Diskriminierung und ablehnende Haltung gegenüber einigen Menschen eine positive Erfahrung entgegen zu stellen“, sagt Bettina Tanneberger aus Erftstadt, Teilnehmerin am Runden Tisch. „Mit unserer Initiative positionieren wir uns gegen Rassismus, extrem rechte Inhalte sowie jene, die diese vertreten. Wir setzen uns für ein demokratisches und gleichberechtigtes Miteinander im Rhein-Erft-Kreis ein.“

Die Wanderausstellung startet in Wesseling mit einer Eröffnungsveranstaltung am 16. Oktober, 18 Uhr im Rathaus Foyer, bei der der Fotokünstler Palacios Borjas eine Einführung in die Ausstellung gibt und für eine anschließende Gesprächsrunde zur Verfügung steht. Die Termine und die Veranstaltenden:

14.10. bis 27.10.         Wesseling, Rathaus Foyer, Alfons-Müller-Platz 1 (Integrationsbeauftragter und Integrationsrat der Stadt Wesseling)

28.10. bis 10.11.         Kerpen, Sankt Maria Königin, Kerpener Straße 36-38, Eröffnung am 30.10., 19 Uhr mit Einführung in die Ausstellung und Musik (hab8cht, Caritasverband/Erziehungs- und Familienberatung Kerpen, SkF Sozialraumarbeit Sindorf, Katholische Kirchengemeinde St. Maria Königin und die Integrationsbeauftragte der Stadt Kerpen, Aktion Neue Nachbarn)

11.11. bis 24.11.         Brühl, Begegnungszentrum margaretaS, Eröffnung am 13.11. mit Vortrag von Mercedes Pascual Iglesias, AWo Mittelrhein Köln, Leiterin der ersten Antidiskriminierungsstelle „BANDAS“ für Schüler:innen in NRW: „Tatort Schule  – Von alltäglichen Privilegien und alltäglichem Rassismus“, musikalische Begleitung von Stenaldo Mehili (Gesang, Piano) 11.11., 10 bis 12:30 Uhr, margaretaS: Faires Frühstück mit dem Weltladen Brühl (Brühler Initiative für Völkerverständigung e.V. und Seebrücke Brühl)

Anschließend wird die Ausstellung in Erftstadt, Bergheim, Hürth und Bedburg zu sehen sein. Die Termine werden rechtzeitig veröffentlicht unter www.ada-rheinerft.de > Unsere Angebote

Hintergrund

Gerardo Palacios Borjas lebt in Dresden. Die Ausstellung ist eine Idee der STUBE Sachsen in Kooperation mit dem Bündnis gegen Rassismus – für ein gerechtes und menschenwürdiges Sachsen und dem Entwicklungspolitischen Netzwerk Sachsen e.V.

Kampagne für ein gerechtes Staatsbürgerschafts-, Einbürgerungs- und Wahlrecht

In Deutschland leben aktuell mehr als 11 Mio. Menschen ohne deutsche Staatsangehörigkeit. 1,5 Mio von ihnen haben keinen deutschen Pass, obwohl sie hier geboren sind. Zugleich liegt die Einbürgerungsquote mit unter 2% im unteren Drittel der EU. Wenn Menschen, die seit Jahren hier leben oder hier geboren sind, nicht vor Abschiebung geschützt sind, nicht wählen dürfen und in ihrem Alltag zahlreichen Beschränkungen unterliegen, ist das nicht nur ungerecht, sondern auch ein massives Demokratiedefizit! Auch angesichts von rechtsterroristischen Anschlägen und Alltagsrassismus ist es zentral, dass vor allem jene, die davon betroffen sind, wählen und selbst politische Ämter wahrnehmen können. Nur wer wählt, zählt.

Seit Jahrzehnten kämpfen Migrant*innen und solidarische Menschen für die Gleichbehandlung Aller, die in Deutschland leben. Es wird Zeit, dass es endlich Realität wird. Eine Petition zum Unterzeichnen und weitere Infos gibt es hier:

https://passtunsallen.de/

neue website online: Gedenkstätten und Erinnerungsorte für die Verfolgten und Opfer der NS-Zeit im Rhein-Erft-Kreis

Die Website listet diverse Gedenkstätten und Erinnerungsorte für die Verfolgten und Opfer der NS-Zeit im Rhein-Erft-Kreis auf. Kernstück bildet eine Karte, die die Orte im Rhein-Erft-Kreis zeigt, wo auf verschiedene Weise an Menschen erinnert wird, die zwischen 1933 und 1945 von nationalsozialistischen Zwangsmaßnahmen und Unterdrückung betroffen waren. Ein Projekt vom Aktionsbündnis für Demokratiestärkung und Antirassismus (a.d.a.)

https://www.gedenkorte-rheinerft.de/

Stellungnahme von hab8cht zu den sogenannten Spaziergängen:

Auch in Kerpen finden seit ein paar Wochen sog. „Demo-Spaziergänge“ statt.

Die Versammlungsfreiheit, das Recht zur Demonstration und die freie Meinungsäußerung stehen in unserer Verfassung. hab8cht unterstützt grundsätzlich mit dem Motto „Haltung zeigen für eine menschenfreundliche Demokratie“ diese Grundrechte. Demokratie lebt auch vom sachlichen Streit über konträre Ansichten.

Es gibt sicherlich viele berechtigte Gründe mit der Politik zur Bekämpfung der Corona Pandemie unzufrieden zu sein. Widersprüchliche Regelungen in kürzester Zeit, Bedrohung der eigenen wirtschaftlichen Existenz, soziale Vereinsamung, Überforderung der Beschäftigten im Gesundheitswesen…Diese Liste ließe sich lange fortführen. Die Gesellschaft als Ganzes ist der Pandemie müde und die sozial Schwachen leiden weltweit stärker unter den Folgen als die Wohlsituierten. Nur solidarisch schaffen wir den Weg raus aus dieser Situation und das heißt nach unserer Auffassung zz. eben sich und andere bestmöglich vor einer Ansteckung zu schützen. Natürlich gilt es auch die negativen Folgen sozialer Isolation zu minimieren. Die unterschiedlichen Ängste und Sorgen dürfen natürlich adressiert werden.

Die sog. „Spaziergänge“ halten wir aber nicht für ein geeignetes Mittel dies zu tun. Bundesweit ist zu beobachten, dass „Spaziergänge“ ohne Abstand und Masken stattfanden. Das ist in der momentanen pandemischen Lage unsolidarisch, da es viele Mitglieder unserer Gesellschaft, inklusive der Demonstrierenden, potentiell gefährdet.

Die Gruppe „Freiheitsboten NRW“, deren lokale Ableger einige der Demonstrationen organisieren, wurden ursprünglich von dem Corona Leugner Bodo Schiffmann ins Leben gerufen. Mit großer Sorge sehen wir die Mobilisierung durch Akteure aus rechtsextremen Kreisen für die Proteste. Unter anderem „spazierten“ Mitglieder der rechtsextremen, neonazistischen Partei „Die Rechte“ und „Die Basis“, als politischer Arm von „Querdenken“ und Mitglieder der AfD Fraktion in Kerpen mit.

Wir glauben nicht, dass jede:r Spazierende weiß wer dort zusammen unterwegs ist. Auch glauben wir nicht, dass die, die es wissen unbedingt deren Ansichten teilen. Durch das gemeinsame „Spazieren“ kann aber eine „Normalisierung“ von gefährlichen, rechten und verfassungsfeindlichen Gruppierungen stattfinden. Auch halten wir Rufe wie „Keine Diktatur“ wie sie in Kerpen zu hören waren für absolut unangebracht. Diese Rufe und jeglicher Vergleich von Maßnahmen zur Bekämpfung der Pandemie mit einer Diktatur relativiert Gewaltherrschaften. Diese Wortwahl verhöhnt alle Menschen die in Unrechtsstaaten um ihr Leben fürchten oder gar bei Versammlungen z.B. in Kasachstan erschossen werden.

Wir vertreten die Auffassung, dass individuelle Sorgen und Nöte in Bezug auf die Schutzmaßnahmen auch ausgedrückt werden können, ohne mit Rechtsradikalen, Neonazis und Querdenkern auf die Straße zu gehen.

hab8cht ruft alle Bürger:innen dazu auf, die „Spaziergänge” nicht zu unterstützen und geltende Sicherheitsmaßnahmen weiterhin einzuhalten. Viele in unserer Gesellschaft sind durch weitreichende Einschränkungen ermüdet und andere Arbeiten bis zur Erschöpfung um den „Laden am Laufen zu halten“. Wir sprechen hiermit unseren Dank denen aus, die unermüdlich versuchen die Pandemie zu managen. Lasst uns solidarisch sein und global alles für die Beendigung der Pandemie tun.